Häusliche und sexualisierte Gewalt gegen Frauen* und Kinder könnte zunehmen

Frauenberatungsstellen in Niedersachsen befürchten einen Anstieg von häuslicher und sexualisierter Gewalt gegen Frauen* und Kinder durch Kontaktbeschränkungen und Quarantäne. Die Beratungsstellen stehen den Betroffenen weiterhin solidarisch zur Seite. Sie können sich weiterhin an die Beratungsstellen wenden und werden dann nach den gegebenen Möglichkeiten unterstützt.

Die Landeskoordinierungsstelle der Frauen- und Mädchenberatungsstellen gegen Gewalt betont in ihrer Pressemeitteilung, dass das Krisenmanagement häusliche- und sexualisierte Gewalt nicht ignorieren dürfe und die Expertise der (Fach-)Beratungsstellen und Frauenhäuser in allen Phasen der Krisenplanung einbeziehen müsse.

Der Zugang zur Schwangerenversorgung und zum Schwangerschaftsabbruch werden erschwert

Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen für Schwangere, Neugeborene und ihre Familien, so berichtet unter Anderen motherhood e.V.. Wegen der Ansteckungsgefahr insbesondere für das Personal schränkten Kliniken Besuch stark ein oder verbieten ihn ganz. Dies betrifft in vielen Kliniken auch die Anwesenheit einer Begleitperson bei der Geburt, wodurch Väteroder eine andere vertraute Person ausgeschlossen werden. Weiterhin sind junge Familien durch die Ausgangs- und Besuchseinschränkungen mehr denn je auf sich gestellt und können hierdurch Überforderung erleben. Gleichzeitig kann diese Situation die Chance auf ein besonders ruhiges und erholsames Wochenbett für die Familien bieten, wenn Besuche und andere soziale Verpflichtungen vorerst verschoben werden.

In Zeiten der Pandemie einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen zu lassen ist mit erhöhtem Stress verbunden. Die Pressemitteilung von AKF, pro familia und den Doctors For Choice fasst es zusammen: "Aktuell müssen ungewollt Schwangere drei bis vier persönliche Termine außer Haus wahrnehmen, um einen Schwangerschaftsabbruch durchführen zu können: Die Pflichtberatung, einen gynäkologischen Untersuchungstermin, eine Ultraschalluntersuchung, den Abbruch, eine Nachuntersuchung. Hinzu kommen 3 Tage Wartefrist zwischen Beratung und Abbruch. Aufgrund der Corona-Pandemie ist der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen nunmehr akut gefährdet." Zwar ist eine telefonische bzw. Videoberatung mittlerweile möglich, weiterhin bedeuetet der erhöhte bürokratische Aufwand in Zeiten einer Pandemie große Hürden. Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.